Klaus Ahlfänger
Shit happens
Nachdem sich der neue helle Belag auf den Schlosspark-Wegen endlich verfestigt hat,
macht sich nun das riesige Heer der Kanada-Gänse daran, die Oberfläche mit einem
Topping der unangenehmsten Art zu versehen. Im Stil einer mittelalterlichen
Bußprozession bewegen sich die Besucher gesenkten Hauptes durch die Parkanlage,
weil die Hinterlassenschaften der bis zu fünf Kilo schweren Federtiere höchste
Aufmerksamkeit erfordern.
Während man auf den Wegen die Gänsehaufen umgehen oder überspringen kann,
sind auf den Wiesen die Exkremente erst bei unmittelbarer Kontaktaufnahme als
solche zu bemerken. Morgendliches barfüßiges Tautreten oder ausgelassenes
Herumtollen ist auf den kontaminierten Rasenflächen somit nicht mehr möglich.
Anstelle eines grimmigen Grafens hat jetzt eine Hundertschaft gefräßiger Großvögel das Sagen im Schlosspark. Die
Populationen von Enten und Kaninchen werden durch „gezielte“ Maßnahmen reguliert - die Kanada-Gänse hingegen dürfen sich
weiterhin unbeschränkt vermehren. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Reiseführer unseren schönen Schlosspark auf Dixi-
Klo-Status herabstufen werden.
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Klaus Ahlfänger
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